Brahms-Requiem in der Apostelkirche

Zwischen Trauer und Hoffnung

Münster – Heike Hallaschkas lyrischer Sopran strahlt durch die Apostelkirche. Sanfte Klarinettentöne begleiten ihre Stimme, sorgen für noch mehr Ausdruck. Die Arie „Ihr habt nun Traurigkeit“ war sicher einer der Höhepunkte des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms am Samstag. Klaus Vetter leitete das gelungene Konzert und hatte Brahms mit Wolfgang Rihms „Das Lesen der Schrift“ kombiniert. 

Quelle: Westfälische Nachrichten, 13.11.16 von Heike Eickhoff

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Mails von Hörern

(…) Unseren herzlichsten Dank für das Brahms-Requiem gestern! Habe das Requiem noch nie so prachtvoll, deutlich und farbig gehört… Ein glasklarer, aber nicht harter Klang  I+V.S.

(…) Der Rihm tat überhaupt nicht weh, wie ich erwartet hätte, im Gegenteil. Das Orchester spielte hervorragend!! Wirklich interessant und hörenswert…. Danke für dieses Erlebnis. M.W.

(…) Selten hat mich ein Konzert so emotional an meine verstorbenen Eltern erinnert…. Danke für alle Leidenschaft und kreative Arbeit an diesem Klang – und Glaubenserlebnis. H.W.S.

Information zum Programm

2016 Brahms PlakatKaum eine andere Trauermusik vermag so zu trösten und Hoffnung zu geben wie das Requiem von Brahms – das gilt nicht nur für die Musik.

Brahms, der “protestantischste aller Komponisten neben Schütz und Bach” (Hans Cal) wählte nämlich nicht den bekannten lateinischen Text, sondern suchte sich aus verschiedenen Teilen der Bibel selbst die Stellen zusammen, die ihm in seiner eigenen Trauer Trost und Hoffnung gaben. Das Jüngste Gericht, sowie jede Anspielung auf die Auferstehung, selbst auf Christus sparte Brahms aus und entsprach damit dem u.a. von Schleiermacher geprägten lutherischen Kulturprotestantismus des 19. Jahrhunderts: kirchenfern, aber trotzdem bibelnah. So  entstand  ein  “Deutsches Requiem”.  

Zusätzlich erklangen – als Münstersche Erstaufführung – vier Stücke für Orchester mit dem Titel “Das Lesen der Schrift”, die Wolfgang Rihm 2001/2002 im Auftrag von Kent Nagano speziell zu diesem Requiem komponierte. Die kurzen Meditationen werden  jeweils zwischen die Sätze eingefügt und reflektieren das gerade Gehörte bzw. bereiten den nächsten Satz vor.
Die Unterbrechung des bekannten Ablaufs und der Kontrast mit der zeitgenössischen Tonsprache Rihms ermöglichen dem Hörer einen frischen, einen neuen Zugang zu dem bekannten Werk. “Es ist, als würden in eine gotische Grabkapelle vier monochrome Tafeln oder, etwas farbenfroher, vier Großformate von Anselm Kiefer gehängt.” (Wolfgang Rihm)

Ähnliche Erfahrungen haben unsere Hörer mit den Kontrastierungen zu den Requien von Fauré und Mozart  gemacht.