Seltene Klänge am Totensonntag

 

Ankündigung

Plakat Faure RequiemDas Programm zum Ewigkeits-/Totensonntag kombinierte das beliebte und bekannte Requiem von Gabriel Fauré mit einer nahezu unbekannten Kantate zum “Jüngsten Gericht” von Paul Hindemith Apparebit repentina dies und einem provokanten Orchesterstück von Charles Ives:  The unanswered question. Es geht der Frage nach,  was kommt nach dem Tod: 

Ewige Ruhe – Fegefeuer – Auferstehung – oder gar nichts?

In dem eröffnenden Orchesterstück von Ives wird diese Frage sieben mal durch ein Motiv der Trompete dargestellt. Holzbläser antworten, immer aufgeregter und komplizierter, bis sie schließlich – nach dem sechsten mal – verstummen. Die Frage bleibt – so wie es der Titel beschreibt  –  unbeantwortet.    

Die nahezu unbekannte Kantate Apparebit repentina dies von Paul Hindemith ergänzt das von Fauré in seinem Requiem ausgelassene Dies irae. Die in dem mittelalterlichen Text in Lateinischer Sprache erwähnten apokalyptischen Posaunen entfesseln zusammen mit dem Chor zunächst die höllischen Qualen des Fegefeuers. Später zeichnen cantable Melodiebögen die Vision eines himmlichen Jerusalem.  Ihr gregorianischer Stil ist ebenfalls vom 700 Jahre alten Text inspiriert. Der abschliessende 4. Satz  ist eine schlicht als Choral gestaltete Mahnung vor Hochmut und Verschwendung.

Im Requiem von Fauré fehlt genau dieser von Hindemith vertonte Text vom himmlischen Strafgericht, obwohl das Dies Irae mit Androhung der Höllenqualen zum festen Bestandteil in der Liturgie eines Requiem gehört.

“Ich habe instinktiv versucht, dem zu entfliehen, was man allgemein für richtig und angebracht hielt. Nach all den Jahren, in denen ich (in St. Madeleine) Begräbnisgottesdienste auf der Orgel begleitet habe, kenne ich alles auswendig! Ich wollte etwas anderes schreiben.”

Tipp: Paul Hindemith –  Informationen: Sehr interessante Homepage mit vielen Bildern und Zitaten, humorvollen Sprüchen. Auch einige seiner genialen Zeichnungen sind dort zu sehen.

Presseartikel

Apostelkantorei singt

Münster – Selten gibt es so unterschiedliche Klänge an einem einzigen Konzertabend zu hören: Das Programm des Konzertes der „Kantorei an der Apostelkirche“ am 23. November um 17 Uhr und 24. November 16 Uhr zum Ewigkeits-/Totensonntag kontrastiert das Requiem von Gabriel Fauré mit zeitgenössischen Werken von Paul Hindemith (Kantate „Apparebit repentina dies“) und Charles Ives („The unanswered question“). Gerade am Ewigkeitssonntag, so Apostelkantor Klaus Vetter, „bewege viele Menschen die Frage, was nach dem Tod kommt: Auferstehung – Fegefeuer – ewige Ruhe, oder – gar nichts?“

Quelle: Westfälische Nachrichten, 14.11.2013 

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Vier Stücke und vier Visionen – Kantorei der Apostelkirche musizierte

Münster – Die Frage beschäftigt die Menschen seit Urzeiten: Was kommt nach dem Tod? Beim Konzert in der Apostelkirche am Samstagnachmittag näherte man sich dieser Frage mit drei sehr unterschiedlichen, aber faszinierenden Werken, die teils höchst selten auf Konzertprogrammen stehen. Jedes entwarf eine eigene Vision von postmortalem (Nicht-)Leben.

Quelle: Westfälische Nachrichten, 24.11.2013 von Frederik Wittenberg

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Dankes-Mails

Der Hindemith war “super” und für mich, neben dem Ives, der eigentliche Höhepunkt des Konzerts. Für mich war das quasi eine Uraufführung, denn ich habe das Stück zuvor noch nie gehört. Wunderbar, dieses Gegen- und Miteinander von Chor und Orchester. Und: ein weiteres Lob für das sehr informative und sehr verständliche Programmheft; keine, wie sonst häufig, aus der Sekundärliteratur kopierten Textfragmente, sondern direkt vom “Macher” für seine Hörer geschrieben. Du hast Dir viel Arbeit gemacht und sie hat sich gelohnt. U.B.  

Danke für dieses beeindruckende Konzert. Ich bin tief berührt nach Hause gefahren. Ich fand den Chor großartig, er hat eine starke Leistung abgegeben. Dankbar bin ich auch für Ihre Ausführungen im Programm, es gab gute Hilfe für das Verständnis. Ja, der Hindemith war schwer zu musizieren, und vor allem zu singen, da kann ich die chorische Leistung nur bewundern. Toll. Ich hätte diese  Musik noch viel länger hören können!
Und dann dieses wunderschöne Gegenstück – Faure. Hier hat mich die Schönheit des Chorklanges besonders berührt. Die Zusammenstellung des Programmes war herausfordernd, ungewöhnlich und schön, wenn man so etwas mit diesem Wort belegen darf. Da kann ich nur “Danke” sagen. L.D.

Ich war am Samstag im Konzert und möchte dir und natürlich der Kantorei zu der phantastischen Aufführung gratulieren. Ives und Hindemith waren sehr beeindruckend. So etwas kann man nur live erleben. Die Mühen der Einstudierung haben sich auf jeden Fall gelohnt. Das Requiem habt ihr sehr einfühlsam und zu Herzen gehend musiziert. Vielen Dank dafür!  F.H.

4Wir kommen gerade aus deinem Konzert und da ich dich hinterher nicht mehr sprechen konnte, muß ich dir doch schnell auf diesem Wege zu deinem Konzert gratulieren und dir sagen, daß ich noch ganz überwältigt und ergriffen bin. Besonders von dem Faure – Requiem. Auch der erste Teil war interessant, alles passte richtig gut zum heutigen Tag, und es wird noch lange in mir nachwirken. E.G.

Danke! Es war ein ganz wunderbares Konzert!
Der Chor sang mit einer Ruhe und Leichtigkeit, sehr homogen, ein wunderbarer, schlanker Sopran schwebte engelsgleich über allem, nichts war beim Hindemith von den Qualen der Einstudierung zu spüren! Auch die Männerstimmen, der ganze Chor. Und natürlich beide Solisten! Zum Heulen schön!  Also Glückwunsch Dir und allen Mitwirkenden! Schade, dass ihr wohl finanziell nicht raus kommt, aber es waren zu viele gleichwertige Veranstal-tungen. M.W.

Meine Gratulation zu dem Konzert – und zu dem verdienten, nicht mehr überbietbaren Lob in den Zeitungen (gerade gelesen)! Ich habe wohl manchen Hindemith schon selber gespielt, aber noch nie so einen gehört. Die Schlussmodulation, ein freier Fall für den Chor, war geradezu atemberaubend. 
Überhaupt war die Zusammenstellung der drei Stücke zu einem Programm optimal. Bei Ives war der Raum mit im Spiel; der hat ein einheiltliches Hörerlebnis erzeugt. Was die schwierigen Stellen im Chor betrifft, habe ich ja gelesen, welchen Rat sie gaben: Trotzdem war keine Stelle “dünn”. Ein besonderes Lob verdient auch noch der Hornsatz für seine Homogenität. Und was der zu spielen hatte, war ja wohl nicht einfach. V.S.

Am Sonntag waren wir in der Apostelkirche: Ein großartiges Konzert !!  Der Hindemith war für den Chor eine echte Herausforderung, aber gelungen, der Ives originell und eindrucksvoll, aber bis zu Tränen bewegt hat mich doch der Fauré. Es hat sich rundherum gelohnt. Danke. D.D.

Nach den wunderbaren, eindrucksvollen Konzerten ganz vielen Dank an Dich für die so gut vorbereiteten, intensiven  Proben. DANKE für alles.
Es hat mir viel Spaß gemacht, den Hindemith zu singen. Er klingt immer noch. Sogar am Strand reitend, auf Spiekeroog am 1. Advent, sang ich plötzlich das “Clangor” vor mich hin….  B. E.